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Sensoren helfen Kurpark-Bäume zu erhalten

Am Gradierwerk hat eine Fachfirma Feuchtigkeitssensoren nahe einer alten Buche sowie an einer Gruppe Nadelbäume in die Erde gesetzt. Die dadurch gewonnen Daten sollen dabei helfen, den wertvollen Altbaumbestand im Kurpark zu schützen.

Einige der älteren Kurpark-Bäume verlieren seit geraumer Zeit an Vitalität: „Es fängt damit an, dass die Jahreszuwächse geringer ausfallen, der Austrieb kürzer wird, die Blätter sich verkleinern, Zweige absterben und die Baumkrone insgesamt lichter wird“, erklärt Hartmut Sonderhüsken, Abteilungsleiter für Grünflächenunterhaltung bei der Stadt Hamm.

Effektive Erhaltungsmaßnahmen gesucht

Bereits seit zwei Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiefbau- und Grünflächenamts daher verstärkt versucht, eine weitere Degeneration der Kurpark-Bäume mit Hilfe geeigneter Schutzmaßnahmen zu verhindern. So wurden Mulchflächen um die Bäume angelegt, die Böden belüftet und verschiedene Dünge- und Bewässerungsmethoden ausprobiert – mit überschaubarem Erfolg. Um diese Maßnahmen künftig zielgerichteter auf den Bedarf der Bäume abzustimmen, wurde jetzt ein auf derartige Maßnahmen spezialisiertes Gutachterbüro mit dem Monitoring der Bäume beauftragt.

Sensoren messen Feuchtigkeit in drei Tiefen

Beim Einbau der smarten Sensortechnik war Fingerspitzengefühl gefragt. Um die teils feinen Wurzeln im Erdreich zu schützen, ist ein Saugbagger zum Einsatz gekommen, der die vorsichtig per Hand freigeschaufelte Erde mit einem langen Rüssel aufgesogen hat. Einige Meter vom Stamm entfernt ist so ein etwa dreieinhalb Meter langer Graben entstanden, der das dichte Wurzelgeflecht der Buche freigelegt hat. „Wir setzen auf dieser Länge insgesamt 15 Feuchtigkeitssensoren in einer Tiefe von 30, 60 und 90 Zentimetern ein“, sagt Jakob Mai von der Firma Arbor revital. „Die Sensoren in der oberen Schicht liefern uns wichtige Daten zur Wasserversorgung des Baums, weil sich hier die dünnen Flachwurzeln befinden, die dafür verantwortlich sind. Die Wurzeln aus den tieferen Schichten dienen hingegen eher der Stabilität. Die Messpunkte dort geben uns aber zum Beispiel Auskunft über eine mögliche Staunässe, die dem Baum auf Dauer schadet.“ Alle sechs Stunden sendet eine Funkeinheit die Daten nun an das Gutachterbüro, über das sie online abgerufen werden können.

Bodenproben werden untersucht

Neben den Sensoren, die die Feuchtigkeit in den verschiedenen Erdschichten messen, wurden auch Bodenproben entnommen, die an der Universität Göttingen untersucht und wissenschaftlich ausgewertet werden. Denn je nach Bodenart unterscheidet sich auch die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser. „Im Kurpark haben wir einen tendenziell sehr leichten, sandigen Boden. Da dringt das Wasser sehr schnell in die Tiefe vor und wäscht dabei die Nährstoffe aus, sodass beides nicht mehr für den Baum verfügbar ist,“ erläutert Sonderhüsken. „Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken, wie kurzfristig Flüssigdünger zu verwenden oder – noch besser – auf eine organische Düngung zu setzen und den Boden zu beleben.“

Ergebnisse auf andere Bäume übertragbar

Wann genau und wie oft gegossen und gedüngt werden sollte und welcher Dünger sich am besten eignet – all diese Fragen werden in den nächsten Jahren durch die Analyse der Messwerte und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen des Gutachterbüros geklärt. Dabei reichen lediglich zwei Messstandorte aus, um eine belastbare Datengrundlage für die Laub- und Nadelbäume im Kurpark zu ermitteln. Denn die Bodenverhältnisse hier sind vergleichbar und lassen sich auch auf die anderen Bäume in der Umgebung übertragen. Die künftigen Erhaltungsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass sich die Besucherinnen und Besucher, die im Kurpark Erholung suchen, noch möglichst lange an den prachtvollen Altbäumen erfreuen können.

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Video zum Einbau der Sensoren

Smarte Technik für durstige Bäume:
Im Video sehen Sie, wie die Sensoren eingebaut wurden und erfahren weitere Hintergründe zur Aktion!

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© Stephan Schwartländer

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