Strategie &
Kommunikation

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Strategie­entwicklungs­prozess

Der Rat der Stadt Hamm hat  die Verwaltung im Juni 2021 beauftragt, eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten. Die wissenschaftliche Begleitung bei der Entwicklung dieser Digitalisierungsstrategie erfolgte durch die Niehaves & Friends GmbH. Der Strategieentwicklungsprozess wurde im  August 2021 gestartet. Der Prozess  gliederte sich in vier Phasen:

1. Die Kompetenzentwicklung
2. Die Visionsentwicklung
3. Die Projektentwicklung
4. Die Konsolidierung

Der Kreis der Teilnehmenden wurde bewusst über den Verwaltungsvorstand hinaus gefasst. Neben der Verwaltungsspitze, bestehend aus dem Oberbürgermeister, den Dezernent:innen, Fachbereichsleiter:innen, Amtsleiter:innen, dem Datenschutzbeauftragten, der Gleichstellungsbeauftragten und Vertreter:innen des Personalrates wurden auch politische Vertreter:innen früh in den Entwicklungsprozess miteingebunden. So wurden die jeweiligen Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der Ausschüsse für „Digitalisierung und Innovation“ sowie „Personal und Verwaltungsmodernisierung“ zum Strategieentwicklungsprozess eingeladen. Auch städtische Töchtergesellschaften und Beteiligungen wie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamm GmbH und Stadtwerke Hamm GmbH wurden eng in den Prozess mit eingebunden. Zu den digitalen Meetings wurde regelmäßig ein Kreis von rund 25 Personen eingeladen. In der Phase der Projektentwicklung wurden zusätzlich Fachleute und Vertreter:innen der jeweiligen Fachausschüsse involviert.

Bei der Kompetenzentwicklung wurden alle Teilnehmenden auf den gleichen Wissenstand gebracht. Herr Prof. Dr. Dr. Niehaves stellte anhand von Beispielen aus anderen Städten die Zielrichtung und Inhalte einer Smart City dar. Auch relevante, zumeist technische, Fachbegriffe wurden eingeführt und erklärt. Der Prozessschritt diente dazu, offene Fach- bzw. Verständnisfragen zu klären und die gemeinsame Vorstellung einer Smart City zu erzeugen. Dieses gemeinsame Verständnis bildete die Basis des folgenden Dialogs zwischen allen Beteiligten.

Im zweiten Schritt wurde eine Vision entwickelt.
In dieser Phase des Prozesses wurde gemeinsam
darüber diskutiert, welche Werte und Ziele
handlungsleitend sind, um Hamm zu einer Smart
City zu machen. In einem moderierten und strukturierten
Prozess wurden diese Werte formuliert,
geclustert und bewertet. Daraus wurde ein
visionäres Zielbild formuliert.

Im Rahmen der Visionsentwicklung wurden, der Grundsatzvorlage 0400/21 folgend,
vier zentrale Handlungsfelder identifiziert: Digitale Verwaltung, Digitale Bildung,
Mobilität und Umwelt. Als weiteres, grundlegendes Handlungsfeld wurde
die Digitale Infrastruktur benannt. In den Handlungsfeldern Digitale Verwaltung
und Digitale Bildung liegen bereits handlungsleitende Grundlagen (Strategie:
Digitale Verwaltung und OZG und Medienentwicklungsplan) vor. Diese wurden
in den weiteren Projektentwicklungsprozess miteingebracht. In den Bereichen
Mobilität und Umwelt wurden Workshops zur Projektentwicklung durchgeführt
und die Ergebnisse in Gruppenarbeiten weiter vertieft und ausgearbeitet. Zu den
Treffen wurden neben Stadtverwaltung auch Vertreter:innen aus der Politik, von
Initiativen sowie Fachverbänden eingeladen. Die Projekte wurden in einer vorgegebenen
Struktur dokumentiert.

Im Rahmen der Konsolidierung wurden die entwickelten Projekte hinsichtlich
ihrer Relevanz und ihres Umsetzungspotenzials bewertet. Im Rahmen einer
objektivierten Bewertung wurde eine Streuung mithilfe der Portfolioanalyse
dokumentiert. Dabei wurden die wichtigsten Einflussfaktoren im Hinblick auf die
Projektrelevanz und die Projektrealisierbarkeit durch strukturiertes Abfragen von
Ausprägungen unterschiedlicher Merkmale ermittelt. Die Projektideen wurden
immer wieder an der bereits ausformulierten Vision gemessen. Die erarbeitete
Vision war und ist der Maßstab für die Auswahl der Digitalisierungsprojekte. Dies
stellt sicher, dass nur Projekte angegangen und realisiert werden, die Hamm dem
erarbeiteten Zielbild näherbringen.

In den Handlungsfeldern Umwelt und Mobilität wurde aufgrund des Sachzusammenhangs und der sehr ähnlichen personellen Besetzung ein integrierter Workshop unter der Leitung von Herrn Dr. Dr. Professor Niehaves durchgeführt. Dabei wurden sowohl bereits bestehende als auch potenziell neue Projektideen diskutiert. Die Beteiligten diskutierten die Ideen und berieten das Potenzial der Projekte für die Digitalisierungsstrategie. Diese Diskussion wurde vor dem Hintergrund der in Phase 2 entwickelten Vision geführt. Um eine Priorisierung der Projekte vornehmen zu können, wurde zunächst bewertet, ob ein besonderer Bezug zu Hamm in den Projekten vorhanden ist. Danach wurde der Digitalbezug ganz allgemein eingeschätzt und bewertet.

Ein wesentliches Ziel auf dem Weg zur Smart City Hamm ist die frühzeitige
Beteiligung der Bürger:innen der Stadt Hamm. Dazu wurde im Rahmen des
Strategieentwicklungsprozesses ein digitales Bürgerbeteiligungsformat
durchgeführt, bei dam die Bürger:innen Kerninhalte der Digitalisierungsstrategie
kommentieren und ergänzen konnten. Die eingereichten Beiträge, die sich
allesamt auf konkrete Projektideen bezogen, wurden im weiteren Strategieentwicklungsprozess
berücksichtigt. Bereits vor Beginn des Strategieentwicklungsprozesses
wurde unter Mitwirkung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte
Informationstechnik FIT ein Workshop mit ortsansässigen Unternehmen und
Bürger:innen zur Agenda der Hammer Digitalisierungsstrategie durchgeführt.
Auch diese Ergebnisse sind in den Strategieentwicklungsprozess eingeflossen.
Diese und andere Formate der Partizipation sollen auch im Weiteren regelmäßig
durchgeführt werden.

Mit der Digitalisierungsstrategie sollen Handlungsfelder identifiziert, Pilotprojekte angestoßen und zusammen mit den Stakeholdern der Stadt, der Stadtverwaltung, städtischen Tochtergesellschaften und Tochterunternehmen sowie den Bürger:innen und allen gesellschaftlich relevanten Akteuren umgesetzt werden. Im Rahmen des Strategieentwicklungs­prozesses wurden unterschiedliche Partizipations- und Beteiligungsformate erprobt, die fester Bestandteil der Smart City Hamm werden sollen. Die nun vorliegende Vision ermöglicht es künftig, Maßnahmen und Projekte auszuwählen, die Hamm dem definierten Zielbild näherbringen. Die nachfolgende Vision wurde im oben beschriebenen Prozess entwickelt und wird maßgeblich handlungsleitend für die Digitalisierung in Hamm sein.

In der Grundsatzvorlage 0400/21 wurden für die Strategie des Konzerns Stadt Hamm die oben genannten Handlungsfelder in der digitalen Transformation festgelegt In zwei dieser Handlungsfelder sind bereits handlungsleitende Grundlagen geschaffen worden. Die Maßnahmen und Projekte im Handlungsfeld Digitale Verwaltung und Digitale schulische Bildung werden bereits durch strategische Konzepte gesteuert.

Handlungsfelder mit Leitprojekten

Im Strategieentwicklungsprozess wurden fünf Handlungsfelder ausgewählt, in denen Leitprojekte mit Digitalbezug entwickelt werden. Dies sind die anwendungsbezogenen Handlungsfelder Digitale Verwaltung, Digitale Bildung, Digitalisierung in der Mobilität und im Umwelt- und Klimaschutz. Die Digitalisierung einer Stadt ist auf technische und infrastrukturelle Voraussetzungen angewiesen, die im grundlegenden Handlungsfeld Digitale Infrastruktur abgebildet bzw. in einer Strategie für digitale Infrastruktur gebündelt werden sollen. Der Fokus liegt auf dem Ausbau der Gigabit­versorgung, der WLAN-Infrastruktur, des 5G-Mobilfunks sowie des LoRaWAN.
In einigen Handlungsfeldern liegen bereits gesetzliche Aufträge oder umfänglich geförderte Maßnahmen vor, die im Weiteren benannt werden. Den Kern dieser Digitalisierungs­strategie bilden darüber hinausgehende Leitprojekte. In der nachfolgenden Beschreibung werden alle laufenden und geplanten Maßnahmen und Leitprojekte in den Handlungsfeldern vorgestellt. Die Digitale Transformation insgesamt gelingt nur über Innovationsförderung. Die Digitalisierung der Wirtschaft ist deshalb ein zentrales Handlungsfeld. Dafür werden in Hamm die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen. So entsteht mit dem Innovationszentrum Hamm ein räumlicher Kristallisationspunkt für den digitalen Wandel in Hamm. Diese und weitere Rahmenbedingungen werden im Abschnitt Digitale Wirtschaft dargelegt.

Strategien

Ergänzend zur Digitalisierungsstrategie sind weitere Strategien notwendig, die komplexe Themen wie digitale Infrastruktur und kommunales Datenmanagement behandeln. Diese Strategien ermöglichen eine gezielte und umfassende Digitalisierung der Stadt.

Digitalisierungs­strategie

Strategie zur Verwaltungs ­digitalisierung

Icon Verwaltung

Medien­entwicklungs­ plan

Icon Bildung

Strategie zur digitalen Infrastruktur

Icon Infrastruktur

KI- und Daten­strategie

Icon Verwaltung

weitere Strategien

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