STAFFEL II
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Künftig dürfen die zur Kompostierung und Vergärung angelieferten Abfälle aus der „privaten“ Biotonne nur noch maximal 1,0 Prozent Kunststoffe enthalten. Störstoffe im Bioabfall, vor allem Kunststoffe, verursachen hohe Kosten und machen das Recycling aufwendig oder sogar unmöglich. Wenn Störstoffe bereits bei der Bioabfallsammlung detektiert werden, ist dieses Ziel erreichbar. Je sortenreiner die Bioabfälle angeliefert werden, desto geringer sind Aufwand und Kosten für die Fremdstoffentfrachtung. Außerdem steigt die Qualität des kompostierbaren Bioabfalls und damit des Endprodukts. Inzwischen gibt es auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Systeme zur Detektion von Störstoffen bei der Bioabfallsammlung und man kann genau an der Entstehungsquelle der Störstoffe ansetzen. Künftig kann das System auf Papier und Wertstoffe ausgeweitet werden. Eine Kamera am Sammelfahrzeug übernimmt flächendeckend die automatische Kontrolle jeder einzelnen Tonne. Die Bewertung des Inhalts erfolgt unmittelbar. In Kombination mit einem Identifikationssystem können Fehlwürfe durch die gesicherte Datenlage (Beweisbild) dem Abfallerzeuger eindeutig zugeordnet und Maßnahmen eingeleitet werden. Viele Tonnen haben bereits eine eigene Identifikationsnummer erhalten, und sind in Zukunft eindeutig einem Grundstück bzw. einem:einer Grundstückseigentümer:in zugeordnet. Dazu wurden die Tonnen mit einem Chip ausgerüstet. Dieser ermöglicht eine automatische Identifizierung des Behälters während des Leerungsvorgangs. Die Abfalltonnen können also nicht mehr verwechselt werden. Dieses System soll jedoch weiter ausgebaut werden da es nicht umfassend genutzt wird und seine Vorteile nicht vollends entfalten kann. So ist bei kompletter Ausrüstung nachvollziehbar, wo angemeldete Abfalltonnen stehen, welche Tonnen evtl. verloren gegangen sind bzw. vertauscht wurden oder ob, wann und wo ein Abfallbehälter geleert wurde. Diese Informationen sind wichtig, um Anfrage von Bürger:innen zu eventuell Unstimmigkeiten bei der Abfuhr schnell und zuverlässig beantworten zu können. Das System führt im Interesse aller Gebührenzahler:innen auch zu mehr Gebührengerechtigkeit.
PROJEKTBETEILIGTE:
Stadt Hamm
ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG:
Für weitere Informationen zu den zutreffenden Nachhaltigkeitszielen, klicken Sie auf die entsprechende Kachel.
Vorteile & Herausforderungen
Vorteile
- Verbesserte Recyclingraten: Die Genauigkeit und Effizienz des Systems tragen dazu bei, dass mehr Abfälle korrekt getrennt und recycelt werden können.
- Erhöhte Effizienz und Kostenersparnis: Durch die frühzeitige Detektion von Störstoffen werden die Kosten und der Aufwand für die Fremdstoffentfrachtung reduziert.
- Nachvollziehbarkeit und Transparenz: Die Identifikation und Verfolgung von Abfallbehältern ermöglichen eine transparente und nachvollziehbare Abfallentsorgung, was zu mehr Gebührengerechtigkeit führt.
HErausforderungen
- Datenschutz und Privatsphäre: Die Erfassung von Abfalldaten erfordert strenge Datenschutzmaßnahmen.
- Technische Komplexität: Die Integration und Wartung der Systeme erfordern technisches Fachwissen und kontinuierliche Updates, um reibungslos zu funktionieren.
- Akzeptanz bei der Bevölkerung: Bürgerinnen und Bürger müssen von den Vorteilen des Systems überzeugt werden, um Akzeptanz und Kooperation sicherzustellen.